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AntiRassismus-Workshoptag
Alter: ab 16 Jahre
Kosten: keine
Interesse? Anmeldung bitte bis zum 12.11.2014 an lv.bremen(at)bdp.org
Ganztagesworkshop "Empowerment Training - Strategien gegen Rassismuserfahrungen" und "Critical Whiteness als Reflexions-Perspektiven für antirassistische Politiken?!".
Empowerment Workshop - Strategien gegen Rassismuserfahrungen
Ob in der Schule oder Ausbildung, im Job, in der Uni oder sonst wo: Das Erleben von Rassismus und anderen Diskriminierungsformen ist in Deutschland Alltag und Bestandteil im Leben von People of Color, Schwarzen Menschen und Migrant_innen. Aus dieser Perspektive wird der Bedarf nach spezifischen Angeboten benannt, sich über Rassismus, Rassismuserfahrungen und Handlungsstrategien auszutauschen, sich unterstützen und inspirieren zu können.
In einem Großteil der Auseinandersetzung zu Rassismus und Diskriminierung in Deutschland fehlt jedoch oft die Perspektive der von Rassismus Betroffenen selbst. Erst allmählich findet die professionelle Berücksichtigung dieser Erfahrungswelten in der politischen Bildungsarbeit in Deutschland statt.
Dieser Empowerment Workshop richtet sich daher ausschließlich an Menschen mit eigenen Rassismuserfahrung. In einem Raum, in dem alle Erfahrungen mit Rassismus teilen können, setzen wir uns damit auseinander, was Rassismus für jede_n von uns bedeutet, wo und wie wir Rassismus erleben und welche selbst erprobten Strategien wir dagegen entwickelt haben. Fokus des Workshops ist es daher sich über eigene Rassismuserfahrungen und selbst erprobte Strategien auszutauschen.
Unser Ziel ist, im Sinne von Empowerment (Selbstbestimmung und Selbstermächtigung) Handlungsspielräume gegen Rassismus und ein mehr an Dekolonisierung und Selbstbestimmung im Alltag wahrzunehmen und zu nutzen. Dazu verwenden wir u.a. Methoden aus der Biographie- und Theaterarbeit.
Zielgruppe:
Dieses Empowerment-Training findet in Form eines “safer spaces” statt. Es richtet sich daher ausschließlich an Menschen mit eigenen Rassismuserfahrungen, d.h. an People of Color, Schwarze Menschen und Migrant_innen, die in Deutschland aufgrund ihrer vermeintlichen oder tatsächlichen ethnischen-nationalen-kulturellen und/oder religiösen Zugehörigkeiten, ihres Namens oder ihrer Sprache mit Rassismus und Diskriminierung konfrontiert werden und damit Benachteiligung, Ausgrenzung und Gewalt erleben.
Menschen, die sich unsicher sind, ob dieser oder der Critical Whiteness Workshop für sie passt, können die Teamenden direkt kontaktieren unter decolonize_bremen AT gmx DOT net
Teamende:
Fallon Tiffany Cabral: Diplom Politikwiss., Referentin für politische Bildung, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Interkulturelle Bildung der Universität Bremen mit den Forschungsschwerpunkten Rassismuskritik, Gender und Postcolonial Studies
Nissar Gardi: Erziehungswiss. (M.A.), Referentin für politischen Jugend- und Erwachsenenbildung zu den Schwerpunkten Rassismuskritik, Empowerment, Diversity und geschlechtersensible Bildungsarbeit. Des Weiteren Jugendbildungsreferentin bei der DGB Jugend Bremen
Critical Whiteness als Reflexions-Perspektiven für antirassistische Politiken?!
Rassismus betrifft alle Menschen dieser Gesellschaft - aber auf sehr unterschiedliche Weise. Weiße Menschen nehmen 'ihr' Weißsein und damit verknüpfte Privilegien meistens als 'selbstverständlich' wahr und reproduzieren Rassismen, oft auch ohne dies zu wollen. Auch in antirassistischen politischen Zusammenhängen werden, meist ohne dies zu beabsichtigen, immer wieder rassistische Strukturen und Mechanismen fortgeführt.
Der politische Alltag bietet dabei selten Raum, die eigene Verstricktheit in Rassismen zu reflektieren. Einen solchen Raum wollen wir mit diesem Workshop anbieten. In dem Workshop wird es unter anderem um folgende Fragen gehen:
Was bedeutet Weißsein? Welche Privilegien sind mit Weißsein verknüpft? An welchen Punkten reproduzieren wir (unbewusst) Rassismen? Wo sind Weißsein und Rassismus in politischen (Antira)-Zusammenhängen relevant? Wie kann eine rassismuskritische weiße Perspektive und Haltung in der Antira-Politik aussehen? Fokus des Workshops ist es, Critical Whiteness Perspektiven für die Selbst-Reflexion und Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten zu nutzen.
Zielgruppe:
Dieser Einstiegsworkshop richtet sich an weiß mehrheitsdeutsche Menschen, die in der Anitra-Politik (neu) aktiv sind oder daran interessiert sind. Für die Teilnahme ist kein Vorwissen nötig, wichtig sind ein Interesse an der Auseinandersetzung und die Offenheit zur Selbstreflexion. Die Referent_innen sind beide weiß-mehrheitsdeutsch positioniert und bringen Erfahrungen in der Antira-Politik mit.
Menschen, die sich unsicher sind, ob dieser oder der Empowerment Workshop für sie passt, können die Teamenden direkt kontaktieren unter decolonize_bremen AT gmx DOT net
Teamende:
Tobias Linnemann: Referent der politischen Bildung und Theaterpädagoge. Schwerpunkte: Rassismus und die kritische Auseinandersetzung mit Weiß-Sein, politisch-historische Bildung, Erinnerung von NS-Geschichte, Jungenarbeit.
Kim Annakathrin Ronacher: Systemische Coach und freiberufliche Trainerin und Referentin für politische Bildung mit den Schwerpunkten Rassismuskritik / Critical Whiteness, Diversity und Antidiskriminierung sowie Gender.