Workshop Flüchtlingspolitik
Ort: BDP Haus am Hulsberg
Termin: 8.12.2013 , 13-16 Uhr
Alter: ab 16 Jahren
Kosten: nix (gerne Spende)
Verbindliche Anmeldung per e-mail mit Altersangabe bis zum 01.12.2013 an lv.bremen [at] bdp.org (lv.bremen[at]bdp.org)
Workshop zu Flüchtlingspolitik und dem gesetzlichen Rahmen von Flucht in Deutschland
Im letzten Jahr hat sich die Situation von Geflüchteten – Erwachsenen sowie unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen – in Deutschland verschärft. Das ist in Bremen nicht anders. Fünfzig unbegleitete minderjährige Flüchtlinge leben gerade unter unzumutbaren Bedingungen für Monate in der Zentralen Aufnahmestelle; die meisten bekommen keinen Platz in der Schule, obwohl sie schulpflichtig sind. Zahlreiche Bürger_inneninitiativen, die oftmals sehr stark rassistisch argumentieren, gründeten sich in verschiedenen bremischen Stadtteilen gegen die Schaffung von zusätzlichen Unterkünften für Geflüchtete. Notunterkünfte wie Turnhallen, Containerwohnungen, Zeltplätze sowie eine Jugendherberge wurden als Unterkünfte geprüft bzw. eingerichtet, anstatt Menschen umfassend dabei zu unterstützen, privaten Wohnraum anzumieten.
Das Ganze passiert in einem Klima in dem - kurz nach der Aufdeckung der NSU Morde – allein seit August diesen Jahres sieben Brandanschläge auf Asylbewerber_innenunterkünfte und -einrichtungen in Deutschland stattfanden sowie Fackelmärsche von Nazis zusammen mit Bürger_innen gegen Aslybewerber_innenunterkünfte und zahlreiche rassistische Übergriffe und Drohungen. Einen Aufschrei in der Bevölkerung und den Medien gibt es bei all diesen Ereignissen nicht - letztere spitzen die Situation mit Berichten über „Flüchtlingswellen“ und „Asylmissbrauch“ oft noch zu.
Aber es gibt auch Menschen, die sich für die Verbesserung der Situation von Geflüchteten einsetzen und Rassismus bekämpfen wollen. An ebendiese richtet sich der Workshop.
Um Geflüchtete unterstützen zu können, ist es hilfreich die rechtliche Situation und den Ablauf von Flucht ab Ankunft in Deutschland bzw. Europa zu verstehen. Je nach Status sind die gesetzlichen Einschränkungen und die Möglichkeiten sehr unterschiedlich. Was bedeutet Kettenduldung? Wie groß ist die Chance Asyl in Deutschland gewährt zu bekommen? Wer darf Arbeiten, wer nicht? Für wen gilt die Residenzpflicht? Wer darf sich eine Wohnung suchen? Was ist eigentlich 'Dublin II'? Wovon hängt ab, in welches Bundesland Geflüchtete in Deutschland gebracht werden? Warum müssen alle Geflüchteten in eine Zentrale Aufnahmestelle und wie sind die gesetzlichen Regelungen dazu? Was passiert mit Kindern deren Eltern abgeschoben werden sollen? Was ist ein Integrationskurs?
Diese und viele Fragen mehr wollen wir in diesem Workshop beantworten.
Der Workshop ist eine Kooperation des Flüchtlingsrates und des BDP am Hulsberg. Die Teamer sind Femija Abazi und Marc Millies vom Flüchtlingsrat Bremen.
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Foto: http://www.fluechtlingsrat-bremen.de/