10.12.2016

Populismus in den Sozialen Medien - Workshop

BDP Hessen

Ortsgruppe Offenbach

Infoveranstaltung und Workshop

Wann: 10.12.2016

Ort: Falkenheim Offenbach (JUZ), Neusalzer Str. 35, 63069 Offenbach am Main.



Uhrzeit:

15:00 - Vortrag

17:00 - Workshopphase

19:00 - Übergang zum Filmen

22:00 (oder später) - Ende



Teilnahme- und Umkostenbeitrag: 10€ (Anreise- und Verpflegung sowie Materialien

inkl.)

Infos / Kontakt:

og.offenbach[at]bdp.org

https://www.facebook.com/events/1616478305314428/?ti=cl



Eine Veranstaltung des BDP Offenbach in Kooperation mit den Falken OV Offenbach-Mitte.

Alt-Right, Compact, KenFM – Populismus in den Sozialen Medien

Workshop zum Thema: Verbreitung von Verschwörungstheorien, Querfront-Ideologien und Pro-Putin-Propaganda auf YouTube und der Entwicklung kritischen Gegenstrategien

Die Bewegung, die die Wahlkampagne Trumps unterstützt hat, ist sich von der offen neo-nazistischen alt-right über Verschwörungstheoretiker und das reaktionäre Nachrichtenportal Breitbart News bis zu enttäuschten Liberalen vor allem in einem Punkt einig: der Ablehnung des Establishements.



Für die neue "alternative Rechte" sind Hitlergrüße auf einem ihrer Kongresse nicht untypisch, sondern Ausdruck einer Ideologie, die die Überfremdung einer als weiß imaginierten USA als Plan der jüdischen Weltverschwörung darstellt. Als Bewegung, die sich über die letzten Jahrzehnte in hermetisch abgeschlossenen „think spaces“ etwa auf dem /pol-Board auf 4chan als „mob“ geformt hat, gelang es ihr über eine Meme-Kultur, die ernst gemeinte Nazi-Inhalte im Gewand der Ironie verbreitet, eine erstaunlich große offen neo-nazistische Anhängerschaft zu formieren. Auf der anderen Seite sorgte Stephen Bannon, Chefberater Trumps, als Chefredakteur von Breitbart für die Verbreitung rechtspopulistischer und neu-rechter Inhalte im Gewand eines alternativen Mediums. Auch der Betreiber der weltgrößten Plattform für Verschwörungstheorien infowars.com, Alex Jones, ist als einer der populärsten News-Channel auf YouTube der Ausdruck einer gesellschaftlichen Tendenz. All diese Akteure teilen nicht annähernd die gleichen Positionen, sind unter einander sogar verfeindet. Vor allem am extremen Rand, der alt-right, sowie beim realitätsfernen Alex Jones wird dabei deutlich, dass die Ablehnung der etablierten Eliten leicht in das Ressentiments gegen Juden und Zionisten umschlägt, die in dieser Ideologie für das Elend der Mittel- und Unterschicht verantwortlich gemacht werden. Breitbart selbst ist zwar nur schwer konkret Antisemitismus vorzuwerfen, der Hass auf „die Medien“, die „private“ amerikanische Notenbank FED und andere bekannte Chiffren sind aber allgegenwärtig.



In der bundesdeutschen Politik sind mit der AfD, den ehemaligen Anführern der Mahnwachen für den Frieden, Jürgen Elsässer (Compact) und Ken Jebsen (KemFM) und Pro-Putin-Propaganda von links in Print-Medien, auf der Straße und online schon Akteure vorhanden, die sich wohl am ehesten auf einen Anti-Establishment-Kurs und die dazugehörige Parole „Merkel muss weg!“ einigen können. Auf YouTube ist KenFM der wohl meistgeklickte politische Channel - wenn die depolitisierte 'News'-Sendung von LeFloid einmal ausgelassen wird - und ist charakteristisch für die dahinter folgenden 20 Plätze, die sich ideologisch auf Populismus, Querfront, Pro-Putin-Propaganda und den gelegentlichen Islamisten beschränken. Es scheint sich also gerade die Plattform, die in den USA einen relativ offenen Schlagabtausch zwischen liberalen Skeptikern, Progressives und Vertretern verschiedener populistischer Teilbewegungen ermöglicht hat, in Deutschland zu dem populistischen think space zu entwickeln. Dies wird im nächsten Jahr auch im Zusammenschluss mit Elsässers Monats-Magazin Compact (Auflage: 40.000), dem rechts-intellektuellen Institut für Staatspolitik und der AfD aller Wahrscheinlichkeit zwar noch nicht zu einem Durchmarch a la Trump führen, lässt aber für die nächsten Jahre die Entwicklung geeigneter Gegenstrategien notwendig werden, damit in den nächsten Jugendbewegungen nicht eine an KenFM geschulte gegenaufklärerische und anti-demokratische Position zur prominenten Kraft wird.



Die Veranstaltung dient dazu, das hier zunächst nur Angedeutete in einem Vortrag auszuführen, um sie dann gemeinsam in Workshops zu besprechen, weiterzuentwickeln und Konsequenzen zu ziehen. Schließlich soll es auch Zeit geben die Ideen in Form von Video-Drehs mit entsprechendem Equipment umzusetzen - für die ihr gerne schon Ideen mitbringen könnt.

Falls ihr Interesse oder sogar schon Ideen für Videos habt, meldet euch bitte per Mail bei:

og.offenbach[at]bdp.org

oder über Facebook unter:

https://www.facebook.com/events/1616478305314428/?ti=cl

 

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