Antifaschistische Winterwanderung "Pogromen gedenken - Pogrome verhindern"
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Antifaschistische Winterwanderung "Pogromen gedenken - Pogrome verhindern" des AK Kritik des Antisemitismus und des BDP- Roter Efeu Jena
Am Wochenende des 9. und 10. November jähren sich die antisemitischen Novemberpogrome der Nationalsozialisten zum 86. Mal. An diesen Tagen brannten im Jahr 1938 in Deutschland und Österreich Synagogen und jüdische Gebetshäuser, wurden Geschäfte verwüstet und Scheiben eingeschlagen. Jüdinnen und Juden wurden gequält, misshandelt und ermordet. Tausende wurden verhaftet und in Konzentrationslager gebracht, 10.000 von ihnen in das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar. Hunger, Kälte und die Gewalt der SS waren alltäglich. Wer überlebte und entlassen wurde, musste seinen Besitz überschreiben und Deutschland verlassen.
Doch als 1938 die antisemitische Gewalt radikalisiert wurde, war kaum ein Land der Welt bereit, die wachsende Zahl jüdischer Flüchtlinge aufzunehmen und auf der ganzen Welt gab es keinen jüdischen politisch souveränen Schutzraum. Das änderte sich erst 10 Jahre später, als im Mai 1948 Israel gegründet wurde - als jüdische Heimstatt und staatlicher Schutzraum gegen Antisemitismus. Wie dringend dieser Schutzraum gebraucht wird und wie prekär er gleichzeitig ist, zeigt sich besonders seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Wir wollen mit unserer Wanderung über den Dächern Jenas an die Novemberpogrome erinnern, aber auch ein Zeichen gegen den gegenwärtigen Antisemitismus setzen.
In Jena wurden seit dem schrecklichen Massaker des 7. Oktobers antisemitische und israelfeindliche Positionen zunehmend normalisiert. Wiederholt versuchten Akteure aus dem israelfeindlichen islamistischen und linksautoritären Spektrum, Angsträume in der Innenstadt zu etablieren. Öffentliche Aufrufe zum erneuten Pogrom gegen Jüdinnen und Juden mittels einer "Intifada-Revolution" blieben dabei durch weite Teile der demokratischen Zivilgesellschaft, durch staatliche Sicherheitsorgane und selbst durch Teile der antifaschistischen Gruppen in Jena wiederholt unwidersprochen. Dem beständig am 9. November beschworenen "Nie wieder" folgten meist keinerlei Taten. Derweil hat mit der AfD eine Partei die diesjährigen Landtagswahlen gewonnen, die mit einer "erinnerungspolitischen Wende um 180 Grad" einen Schlussstrich unter kritische Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus und der Shoah ziehen will und antisemitische Verschwörungsmythen von 'globalistischen Eliten' oder einem 'großen Austausch' verbreitet. Die AfD wird vom Zentralrat der Juden in Deutschland sowie von JSUD als eine erhebliche Gefahr für jüdisches Leben in Deutschland eingestuft. Antisemitismus wird von der AfD nur dann thematisiert, wenn es in das rassistische oder antikommunistische Weltbild passt.
Wir laden euch ein, mit uns gemeinsam ein Zeichen gegen Antisemitismus und den erstarkenden Faschismus in Thüringen zu setzen und einen Beitrag zur weiteren Vernetzung antisemitismuskritischer Personen und Gruppen zu leisten. An einem Zwischenhalt möchten wir mit einer Schweigeminute der Toten der Novemberpogrome und des 7. Oktobers gedenken und anschließend mit einem Gruppenfoto ein gemeinsames symbolisches Zeichen gegen jeden Antisemitismus setzen. Bringt dafür gerne Transparente und Schilder mit. Israelfahnen sind ausdrücklich erwünscht. Wenn ihr einen Redebeitrag halten möchtet, dann kontaktiert uns gerne.
Um allen eine sichere Veranstaltung zu ermöglichen, behalten wir uns vor, Personen die bereits durch antisemitische, rassistische, sexistische, rechtsradikale oder anderweitig menschenverachtende Positionen oder Handlungen in Erscheinung getreten oder entsprechenden Gruppen zuzuordnen sind, von unserer Wanderung auszuschließen. Symbole oder Kleidungsstücke, die mit Antisemitismus und Israelfeindlichkeit assoziiert sind, werden nicht geduldet.
Wir starten am 10. November um 12.30 Uhr an der Haltestelle Lobeda, wandern dann über die Fürstenbrunnquelle zum Fuchsturm und von dort zurück in die Jenaer Innenstadt.
Der Arbeitskreis Kritik des Antisemitismus steht allen BDP-Aktiven, ob Mitglied oder nicht, im ganzen Bundesgebiet offen. Wohnst du in Thüringen, kannst du jederzeit auch zum 'Roten Efeu' dazustoßen. Unsere Unternehmungen planen wir gemeinsam und berücksichtigen dabei solidarisch die Interessen von allen. Lerne uns bei unseren Unternehmungen oder Gruppentreffen kennen, schreib uns oder sprich uns einfach auf Demos an.
Wir freuen uns auf dich!