SRB

Widerstand und linke Organisierung zur NS-Zeit.

Widerstand und linke Organisierung zur NS-Zeit.

Unsere Bildungsreise mit den Schwarz-Roten Bergsteiger*innen

 

Anfang Oktober konnten wir vom BDP Sachsen unsere langersehnte, aber Corona bedingt oft verschobene Bildungsreise in die Sächsische-Schweiz unternehmen. Unterstützung haben wir uns von den Schwarz-Roten- Bergsteiger*innen aus Dresden geholt. Die Bergsteiger*innen sind eine AG der Freien ArbeiterInnen Union (FAU), ein bundesweiter Zusammenschluss von unabhängigen Basisgewerkschaften. Seit der Gründung der Schwarz-Roten-Bergsteiger*innen in Sachsen organisieren sie ehrenamtlich Bildungsreisen zu den Themen Widerstand und linke Organisierung zur NS-Zeit, kämpfen für ein libertäres Zentrum im sächsischen Hinterland und stellen ein politisches Gegengewicht in der sonst rechts-konservativen Region dar.

 

Im April haben die Bergsteiger*innen eine spektakuläre Entdeckung gemacht: Während einer Klettertour in den oberen Orchelwänden wurde ein mindestens 87 Jahre altes Materialversteck der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in Kohlmühle, einem kleinen Ort nahe der Tschechischen Grenze, gefunden. In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Archäologie konnte das Archiv vorsichtig geborgen werden und wird momentan ausgewertet. Um diesen außergewöhnlichen Fund sollte es inhaltlich in unserer Bildungsreise in Wehlen an der Elbe gehen.

 

Am Anreiseabend trudelten nach und nach die zwanzig Teilnehmenden aus ganz Sachsen ein, um sich bei einem gemeinsamen Abendessen kennen zu lernen und eine Einführung in die Arbeit der Schwarz-Roten-Bergsteiger*innen zu bekommen. Die eigentliche Wanderung begann am Samstag um 10 Uhr mit einer kurzen Zugfahrt entlang der Elbe. In Kohlmühle erwarteten uns inhaltliche Berichte über das Archiv und ein anschließender Besuch der Fundstätte.

Nach gewanderten 16 Kilometern erreichten wir erschöpft aber begeistert unsere Hütten in Wehlen. Den Abend nutzten wir für Vernetzung und politischen Austausch zwischen den Teilnehmenden, bevor es Sonntag früh einen letzten Input zur Aktualität von Neo-Nazi Strukturen und emanzipatorischen Gegenentwürfen in der Sächsischen-Schweiz gab.

Was bei allen Teilnehmenden bleibt ist die Erkenntnis, dass eine gelebte Erinnerungskultur unabdingbar ist, um politische und moralische Konsequenzen für unser gegenwärtiges Handeln abzuleiten und aktiv den Aufbau alternativer, linker Strukturen in Sachsen mitzugestalten.

 

Von Liza

 

Aktuelle Infos und Termine von den Schwarz- Roten Bergsteiger*innen findet ihr hier: https://srb.fau.org/