Portrait

Immer wieder Neues wagen!

Herbert Swoboda (Swobl)



Herbert Swoboda, im BDP Swobl genannt, ist einer der Menschen, die den BDP am längsten kennen. Deshalb waren auch einige gespannt darauf, wie alles bei ihm angefangen hat.

Swobls BDP Geschichte beginnt 1951 in der Burgruine Honberg in Tuttlingen beim Bodensee. Freunde von ihm nehmen ihn dorthin mit.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Strukturen des BDP noch sehr streng, klassisch pfadfinderisch und Swobl musste, um Mitglied zu werden, erst mal „einige Proben machen“. Dazu gehörten auch „Pünktlichkeit, Regelmäßigkeit und aktives Mitmachen“. Bald war er Teil des Teams, so dass er mit 14 Jahren bereits Gruppenleiter wurde. Genauso rasant ging es mit 16 weiter, als er die Leitung der Ortsgruppe des Pfadfinder-Stammes Sueben übernahm. Hier war er für 30 Leute verantwortlich. Diese Position behielt Swobl für zwei Jahre. Dann folgte seine Arbeit im Vorstand der alten Landesmark Südwürttemberg-Hohenzollern (heute LV Baden-Württemberg).

Anfang der Siebziger, in der Umbruchphase des BDP, war Swobl in der Nachfolge von Axel Hübner Bundesvorsitzender. Zwei Hauptaufgaben waren damals zu bewältigen, die inhaltliche Neupositionierung des BDP und die Behauptung der jugendpolitischen Vertretung, die eng mit der weiteren Förderung verbunden war. Durch die abgewanderten konservativen Gruppierungen war der BDP damals vielen Anfeindungen ausgesetzt.

Nach der Zeit im Bundesvorstand hat sich Swobl hauptsächlich an der Basis beim Aufbau des BDP Main-Taunus beteiligt. Dabei entstanden, vorwiegend unter der Leitung von Lutz Eichhorn, eine Vielzahl von Liederbroschüren und insgesamt fünf Liederbücher: „Und weil das Kind ein Mensch ist“, „Rauchzeichen“, „Kolo jana“, „Kupalinka“ und „Triaton“.

Darüber hinaus hat Swobl viel im BDP bewegt, bzw. neu ins Leben gerufen, zum Beispiel das von ihm mit Axel Hübner, Lutz Eichhorn und Rudi Weinhold gegründete Singetreffen, das dieses Jahr zum 26. Mal stattfand (siehe Seite 4) sowie zusammen mit seiner Frau Heidelinde die Korsikafahrten.

Heute ist Swobl wieder im Vorstand, in der neuen BDP Gruppierung Wilde Rose. Die Wilde Rose ist ein Netzwerk und eine Antwort auf die gestiegene Mobilität von BDP-Mitgliedern, die von ihren Landesgruppierungen weggezogen sind, aber trotzdem im BDP mitmachen wollen sowie für Neueinsteiger_innen mit frischen Ideen, die sie unkompliziert realisieren wollen.

Er unterstützt in diesem neuen Format vor allem die inklusive und interkulturelle Jugendarbeit, weshalb ich ihn bei unserem Interview auch telefonisch in Griechenland antreffe. Dort plant er mit anderen zur Zeit ein International Center Of Inclusion And German-Greek Youth-Exchange.  Auf dem Bild seht ihr ihn beim Bau einer Rolli-tauglichen Baderampe auf Korfu.

Was Swobl dem BDP zum Ende unseres Interview gerne mitgeben möchte: „BDP, etablier dich nicht zu sehr und wage Neues! Wie die Genderdiskussion.“

Von Lelia

 

Wer noch mehr wissen möchte, über jene turbulenten Jahre im BDP, ist mit diesem Buch, gut beraten: Axel Hübner, Rolf Klatta, Herbert Swoboda: „Straßen sind wie Flüsse zu überqueren“. Ein Lesebuch zur Geschichte des BDP | Verlag Jugend und Politik | 1991 (2. Aufl.)