Ein Blick zurück und nach vorne
Die Zeiten sind und bleiben turbulent, und wir alle müssen uns immer wieder auf neue Situationen einstellen. Nach dem Lockdown im Frühjar habe ich mich riesig gefreut, dass reale Treffen und Aktivitäten wieder möglich waren. So haben sich die Arbeitskreise Aktivismus gegen Rechts und Gender*Queer getroffen und ereignisreiche und schöne Wochenenden in Frankfurt und im Jugendhof Bessunger Forst verbracht. Wir waren alle so froh, uns live sehen zu können und waren meist draußen kreativ und produktiv. Auch die einzelnen Gliederungen konnten wieder einiges anbieten, von Freizeiten über Ferienangebote sowie Seminaren und Fahrten.
Ende August haben wir das zweite BDP- Zine, diesmal zum Thema Beziehungen, erstellt und hatten wieder viel Spaß, aber auch viele ernste und schöne Gespräche und einfach viel Zeit, kreativ zu sein. Das Ergebnis findet ihr in der Rubrik ‚Material‘!
Das Treffen des Präventionsausschusses war auch sehr produktiv und einfach schön, an der frischen Luft im Jugendhof Bessunger Forst (der übrigens ganz wunderbar hergerichtet wurde und in neuem Glanz erstrahlt! Und by the way der ideale Ort auch unter Corona- Bedingungen ist, weil so viel Platz ist und bei gutem Wetter auch mehrere Gruppen gleichzeitig draußen unglaublich viel Platz haben). Das ausgearbeitete Präventionskonzept wird auf der BDV vorgestellt und wir freuen uns, dass der BDP endlich verstärkt und bewusst einen Blick auf das Thema Prävention sexualisierter Gewalt legt.
Auch das lange Betzavta- Wochenende war ein Hit. Von Mittwoch bis Sonntag haben wir bei der Kommune gASTWERKe gezeltet und die Tage draussen verbracht, mit Hilfe von Betzavta- Aktivitäten unsere Haltung und unseren Umgang miteinander und in der Gesellschaft reflektiert, in der Outdoor- Küche gekocht, am Lagerfeuer gesessen, in der Sauna entspannt... Wir gingen alle ganz glücklich und gestärkt aus der Zeit hervor.
Dann kam noch der Geschäftsführende Ausschuss, der wie ich höre auch gut und spannend war und v.a. über die BDV viel gesprochen wurde. Die, wie wir inzwischen alle wissen, dieses Jahr das erste Mal online stattfinden wird. Wir sind gespannt!
Und dann gingen die Corona- Zahlen leider so stark nach oben, dass ich das AK Gender*Queer Wochenende, an dem wir das Queere Filmfest in Bremen besuchen wollten, leider absagen musste. Auch mit dem AK Aktivismus gegen Rechts, der *Spoiler alert* bald einen neuen Namen haben wird, konnten wir für den Critical Whiteness Workshop mit Tsepo Andreas Bollwinkel nicht nach Lüneburg reisen. Den Workshop haben wir aber glücklicherweise trotzdem gemacht, nämlich online. Das war natürlich nicht ideal, aber besser als gar nicht. Und mitnehmen konnten wir trotzdem ganz viel und waren froh, es gemacht zu haben.
Ja und jetzt blicken wir wieder in eine ungewisse Zukunft. Ein weiterer, zumindest teilweise, Lockdown ist wahrscheinlich, und reale Treffen werden bzw. sind bereits wieder schwierig. Dies beschäftigt mich und uns alle gerade sehr, und ein Austausch darüber ist sehr wichtig. Was können wir trotzdem machen? Welche neuen Formate können wir ausprobieren? Aber wann macht es auch Sinn, einfach innezuhalten und darüber zu sprechen, was passiert und wie es uns geht?
Ich wünsche uns allen, dass wir gute Wege dazwischen finden. Wege, mit denen es uns gut geht, die der Situation gerecht werden, uns miteinander zu verbinden aber auch auf uns Acht zu geben.