Pressemitteilung zu Aufruf der „Reichsbewegung“

Pressemitteilung vom 29. Mai 2012

Stellungnahme zu dem Aufruf der 'Reichsbewegung' vom 1. Februar 2012

Seit Mitte Februar wird ein achtseitiger, rassistischer, menschenverachtender, frauen- und islamfeindlicher Brief von einer Gruppe, welche sich selbst 'Reichsbewegung' nennt, verteilt. Dieser Brief ging zunächst an Moscheen und jüdische Gemeinden und wurde nun in den letzten Wochen bundesweit an Privathaushalte versendet. Das Schreiben beinhaltet eine unrechtmäßige Ausweisung aus Deutschland und fordert die Empfänger dazu auf, Deutschland innerhalb der nächsten sechs Monate zu verlassen. Andernfalls wird mit einer Gefährdung der Gesundheit und des Lebens gedroht. 

Auch im BDP Aktive, Familien und Jugendliche waren Empfänger_innen dieses Briefes. „Es rufen viele besorgte Eltern an und fragen, was es damit auf sich hat“, berichtet ein Sozialarbeiter des BDP.



Wir möchten uns hiermit an alle EmpfängerInnen des Briefes richten und uns mit Ihnen solidarisch erklären. 

Das Schreiben spiegelt die Meinung einer Gruppe rassistischer Menschen wider, welche uns zutiefst erschreckt. Wir bitten jede_n Empfänger_in sich mit diesem Brief an die Polizei zu wenden und Anzeige zu erstatten - es wird bereits wegen Volksverhetzung ermittelt. 

In der Bundesrepublik Deutschland leben viele Menschen unterschiedlicher Herkunft, mit unterschiedlichen Hintergründen und Vergangenheiten. Niemandem darf das Recht abgesprochen werden, hier zu leben - gleich welchem Rechtsstatus, welcher Herkunft oder welchem sozialen Hintergrund diese_r angehört.



Der Brief zeigt die Spitze eines rassistischen Eisberges, der leider größer ist, als wir uns das wünschen. Umso wichtiger ist es, dass wir alle gemeinsam gezielt und entschlossen weiter gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Islamfeindlichkeit und Frauenfeindlichkeit vorgehen und klar und deutlich Stellung dagegen beziehen. 

Der Bundesvorstand des Bund Deutscher PfadfinderInnen erklärt:"Wir rufen alle Menschen dazu auf, aufmerksam zu sein und die Augen vor Alltagsrassismus nicht zu verschließen sondern aktiv zu werden, für ein friedliches, gleichberechtigtes und solidarisches Miteinander." 

 

 

BDP Bundesverband