Die BDV 2012 hat beschlossen...
Bericht von der Bundesdelegiertenversammlung 2012
Letztes Wochenende hat die BDP Bundesdelegiertensammlung in Mainz getagt. Von viel Schnee begleitet, diskutierten die Delegierten und Gäste über viele interessante Themen, über welche wir Euch hier einen kleinen Überblick verschaffen wollen.
Es gab außerdem eine Vorstandsnachwahl und wir begrüßen recht herzlich Laura Selle im Bundesvorstand. Es bleibt weiterhin ein regulärer Platz im Bundesvorstand vakant, da Lena Hondrich aus privaten (sehr schönen!) Gründen zurückgetreten ist. Wer Interesse hat bei der nächsten BDV zu kandidieren, kann gerne Kontakt mit dem Bundesvorstand aufnehmen: bundesvorstand [at] bdp.org (bundesvorstand[at]bdp[dot]org).
Als übergeordnetes Thema zur Bundesdelegiertenversammlung 2012 haben der Bundesvorstand und die Bundesgeschäftsstelle gemeinsam mit dem gastgebenden Landesverband Rheinland-Pfalz das Thema 'Jugendarbeit im Web 2.0' gewählt. Ein Grußwort von Jürgen Ertelt (IJAB) und eine spannendes Fishbowl-Battle mit Horst Pötzl (Ev.Jungend) und Eike Rösch (Medienpäd. Landesfilmdienst RLP) haben den Teilnehmer_innen die Pro- und Contraagrumente, die pädagogische, wissenschaftliche und auch technische Debatte näher gebracht.
Besonders der Landesverband Bremen/ Niedersachsen scheint Vorreiter zu sein, was die Kommunikation mit Teilnehmer_innen und zwischen Ehren- und Hauptamtlichen in sozialen Netzwerken angeht. Hier werden viele Gremiendiskussionen und auch die Planung von Veranstaltungen über das Web 2.0. organisiert. Es gab aber auch viele kritische Stimmen, die sagten, dass die Frage des Datenschutzes und der wirtschaftlichen Macht und die Gefahr der Kommerzialisierung der Kommunikation bei der Entwicklung von Konzepten für die Jugendarbeit nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Fest steht aber wohl, dass das Web 2.0 einen nicht unerheblichen Raum in den Lebenswelten der Jugendlichen von heute einnimmt und es dementsprechend auch Aufgabe der Jugendarbeit sein muss, diesen Raum wahrzunehmen.
Neben dem inhaltlichen Rahmenprogramm hat die BDV natürlich auch jede Menge Beschlüsse gefasst. Komplett könnt ihr diese bald im BDV Protokoll nachlesen, hier jedoch eine kleine Auswahl:
Der Bundesvorstand hat einen Antrag zur Verwendung des GenderGap im BDP gestellt, welcher in folgendem Wortlaut von der BDV beschlossen wurde:
"In allen Publikationen des BDP Bundesverbandes wird ab sofort der Gender-Gap anstelle des Binnen-I benutzt. Ausgenommen davon ist vorerst der Name 'Bund Deutscher PfadfinderInnen'. Alle Landesgeschäftsstellen verpflichten sich, dieser Praxis zu folgen. Alle Mitgliedsverbände und Untergliederungen streben an, dieser Praxis zu folgen und die Einführung auf der BDV 2013 im Rahmen der geplanten Namensänderung verbindlich umzusetzen."
Auch einen Antrag des Landesverbands Mecklenburg-Vorpommern Für jugendpolitisches Engagement ohne Kriminalisierung durch den Verfassungsschutz hat die BDV beschlossen:
"Der Bund Deutscher PfadfinderInnen solidarisiert sich mit den Gruppen des BDP MV, deren Veranstaltungsorte im Verfassungsschutzbericht MV erwähnt werden. Darüber hinaus spricht der BDP sich gegen die Kriminalisierung von emanzipativem politischen Engagement durch den Verfassungsschutz aus. Der BDP möchte in diese Richtung gehende Initiativen (z.B. im Sinne von Anträgen) unterstützen und wenn möglich selbst Initiativen anstoßen."
Zudem begrüßt der BDP einen neuen Landesverband, denn die BDV hat die Aufnahme des BDP Bayern beschlossen:
"Dem Verein in Gründung „Bund Deutscher PfadfinderInnen – Landesverband Bayern“ wird das Namensrecht zum Tragen des Namens „Bund Deutscher PfadfinderInnen“ gegeben. Darüber hinaus wird der „Bund Deutscher PfadfinderInnen – Landesverband Bayern“ als nicht-stimmberechtigtes Mitglied in den Bundesverband aufgenommen. Die Bundesdelegiertenversammlung 2013 prüft ob die Kriterien für die Aufnahme des „Bund Deutscher PfadfinderInnen – Landesverband Bayern“ als stimmberechtigtes Mitglied in den Bundesverband erfüllt sind."
Außerdem hat die BDV einen Antrag der Wilden Rose e.V. zur Verwendung eigener Symbole beschlossen. Es wird kritisiert, dass das 'Deutscher' im Namen des BDP nicht seinem interkulturellen und antirassistischen Selbstverständnis entspreche und auch der rote Stern im Logo würde vermehrt, besonders von Partnern aus osteuropäischen Ländern als Symbol für Unterdrückung und Gewalt wahrgenommen:
"Im Rahmen eines ersten Arbeitskreis-Treffens in Hamburg sollen Name und Logo des BDP auf den Prüfstand gestellt werden, ob diese noch mit dem aktuellen Selbstverständnis des BDP übereinstimmen.
Wer Interesse daran hat, an diesem Treffen teilzunehmen oder dem Arbeitskreis seine Meinung zu dieser Diskussion mitteilen möchte, meldet sich bitte bei der Referentin für politische Bildung im Bundesverband Janna Klee (janna.klee [at] bdp.org (janna[dot]klee[at]bdp[dot]org)). Alle Landesverbände und Freien Gliederungen des BDPs sind dazu aufgerufen, Vertreter_innen zu dem Treffen zu senden, damit alle Standpunkte im Verband dort diskutiert werden können.
Es war eine schöne BDV, die Stimmung war angenehm und die Diskussionen konstruktiv. Wir danken dem Landesverband Rheinland-Pfalz für die Unterstützung in der Organisation, Jan für die Moderation und Jutta für das Protokoll und allen Teilnehmer_innen für die schöne Zeit und freuen uns auf Bald!
Eure Bundesgeschäftsstelle
PS: Das Foto oben ist Sonntag Mittag entstanden, da war die Hälfte der Teilnehmer_innen schon abgereist - eigentlich waren wir also viel mehr :)